Die Patienten sind während des gesamten Eingriffs wach. Nach örtlicher Betäubung erfolgt die Punktion der Leistenschlagader mit einer Hohlnadel. Über diese wird zuerst ein Draht und anschliessend eine Schleuse mit einem speziellen Ventil platziert, welche einen sicheren Zugang zum Gefässsystem ermöglicht. Über die liegende Schleuse kann ein Katheter unter Röntgennavigation von der Leiste über die Hauptschlagader (Aorta) bis in die Halsgefässe navigiert werden. Über den Katheter wird anschliessend jodhaltiges Kontrastmittel injiziert, welches es ermöglicht, die Gefässe und die Durchblutung in einem bestimmten Gehirnareal genau zu beurteilen. Dabei werden einige Sekunden lange Aufnahmen angefertigt, welche nach digitaler Bearbeitung die Betrachtung der Gehirngefässe ohne das umgebende Gewebe erlauben (Digitale Subtraktions-Angiographie).
Abhängig von der Fragestellung kann zusätzlich eine 3D-Aufnahme angefertigt werden, welche eine überlagerungsfreie Darstellung von Gehirngefässen ermöglicht.
Nach Abschluss der Untersuchung werden der Katheter und die Schleuse entfernt. Die Punktionsstelle wird für ca. 10-15 Minuten komprimiert und mit einem Druckverband versorgt, um Blutungen in der Leiste zu vermeiden. Im Anschluss ist eine strikte Bettruhe von 6 Stunden einzuhalten.
Nach der Lokalanästhesie im Bereich der Leiste ist die zerebrale Angiographie eine weitestgehend schmerzfreie Untersuchung. Die Applikation von Kontrastmittel kann ein kurzzeitiges Wärmegefühl, Schwindelgefühl oder ein kurzes Flimmern vor den Augen verursachen, welches wenige Sekunden nach der Injektion vergeht.
Zur Überwachung nach einer zerebralen Angiographie ist ein stationärer Aufenthalt bis zum nächsten Morgen notwendig.