Endovaskuläre Therapie von Subduralhämatomen
Chronische Subduralhämatome sind Blutungen im Kopf, welche an der Gehirnoberfläche, zwischen der harten und weichen Hirnhaut entstehen. Sie kommen typischerweise bei älteren Patienten vor, wobei ihre Entstehung durch die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten begünstigt wird. In der Regel reicht bereits ein kleines Bagatelltrauma aus, um eine Subduralblutung zu verursachen, häufig ist gar kein Trauma erinnerlich.
Patienten mit chronischen Subduralhämatomen sind am Anfang häufig symptomlos, im Verlauf können jedoch Kopfschmerzen und Schwindel auftreten. Eine Grössenzunahme kann auf Grund von Druck auf eine bestimmte Gehirnregion zu neurologischen Ausfallserscheinungen wie Arm-/Beinschwäche oder Sprachstörungen führen.
Bei Patienten mit kleinen Subduralhämatomen und ohne Symptome kann ein konservatives, d.h. abwartendes Vorgehen gewählt werden. Bei Symptomen wird jedoch die operative Therapie verfolgt und das Hämatom ausgeräumt.
Bei chronischen Subduralhämatomen bilden sich im Verlauf neue Membranen, welche über arterielle Gefässe versorgt werden (Arteria cerebri media). Diese Gefässe sind jedoch «undicht» was dazu beiträgt, dass Patienten häufig zu Nachblutungen neigen. In den letzten Jahren wurde ein neuer Therapieansatz vorgestellt. Dabei wird die Arteria cerebri media, welche massgeblich zu den Nachblutungen beiträgt, endovaskulär verschlossen. Dabei wird ein dünner Katheter in das Gefäss navigiert und mit einem Gewebeklebstoff („Embolisat“) verschlossen oder der Zufluss reduziert.
Endovaskuläre Behandlung eines subduralen Hämatoms
(A) Das MRT vom Kopf bei der Aufnahme zeigt ein subdurales Hämatom, welches einen abgekapselten Anteil weiter vorne hat und nach hinten ausläuft. (grüne Pfeile)
(B) Ein CT nach chirurgischer Entlastung zeigt einen Restbefund mit einem Luft-/Flüssigkeitsspiegel.
(C) Eine unsubtrahierte Angiographie nach dem Verschluss der Arteria meningea media. Der Kleber hat die kleinen Seitenäste wie auch den Hauptast verschlossen. (grüne Pfeile)
(D) Ein 3D-Bild nach dem Verschluss der Äste der Arteria meningea media mit Kleber bei einem anderen Patienten. Der Kleber wurde zur Verdeutlichung bläulich dargestellt.