Epilepsie und Intensivmedizin
Die neuroradiologische Bildgebung in der Epilepsiediagnostik umfasst insbesondere zwei wichtige Teilbereiche: Nach einem ersten epileptischen Anfall ist der Nachweis einer strukturellen Läsion, die zum Anfall führt für die weitere Prognoseabschätzung wichtig. Bei etablierter Epilepsie können MR-basierte Untersuchungsmethoden dazu beitragen, zu prüfen ob die Möglichkeit einer epilepsiechirurgischen Behandlung besteht. Die spezialisierte intensivmedizinische Bildgebung dient ebenfalls der Therapiefindung und Prognoseabschätzung im Rahmen einer schweren hirnorganischen Erkrankung.
Epilepsie und spezialisierte intensivmedizinische Diagnostik
Für die akute Diagnostik nach einem ersten epileptischen Anfall stehen sowohl die Computertomographie wie auch eine MRI-Untersuchung des Gehirnes zur Verfügung. Mittels der MR-Technik können – je nach zugrundeliegender Anfallsursache – in 20-50 % der Fälle Hirnveränderungen gefunden werden, die für den Anfall auslösend waren. Ausnahmen hiervon sind die sogenannten idiopathischen Epilepsien, in denen in der Regel keine Hirnveränderungen im MRI gefunden werden. Zur Unterscheidung ist in jedem Fall ein zusätzliches EEG notwendig, welches durch den behandelnden Arzt verordnet wird. An unserem Institut stehen hochmoderne Bildgebungsverfahren zur Verfügung, die entsprechend internationalen Standards untersuchen, ob eine angeborenen Missbildung des Gehirnes, eine erworbene Veränderung (wie z. B. eine Narbenbildung im Gehirn) oder eine akute krankhafte Veränderung vorliegt. Darüber hinaus kommen neuartige Techniken wie die gemeinsame Ableitung von Hirnströmen und MRI-basierten Ableitungen zum Einsatz und werden ständig verbessert. Die Methoden kommen ebenfalls in der Abschätzung einer Hirnschädigung regelmässig zum Einsatz.
Während die CT-Untersuchung in der Detailauflösung von Hirnstrukturen der MR-Technik unterlegen ist, spielt sie eine wichtige Rolle in der Notfalldiagnostik, insbesondere wenn die Patientin/der Patient nicht ruhig liegen kann (z. B. weil die Anfallstätigkeit weiterhin fortschreitet). Hier kann die CT-Untersuchung eine akute hirnorganische Störung erkennen und dem behandelnden Arzt wichtige Informationen liefern.