Interventionelle Forschung

Die Interventionelle neurovaskuläre Forschungsgruppe (Interventional Neurovascular Research Group) arbeitet in verschiedenen Forschungsprojekten auf dem Gebiet der Entwicklung und Evaluation neuer endovaskulärer Behandlungsmethoden komplexer zerebrovaskulärer Erkrankungen.

In den letzten Jahren haben sich minimal invasive endovaskuläre Behandlungsmethoden zerebrovaskulärer Erkrankungen rasant weiterentwickelt mit einem zunehmenden Spektrum an Indikationen und Behandlungsmöglichkeiten. Dies beinhaltet die endovaskuläre Behandlung des akuten Hirnschlages, die Behandlung intrakranieller Aneurysmen sowie weiterer zerebrovaskulärer Erkrankungen wie arteriovenöse Malformationen, durale arteriovenöse Fisteln, sowie stenosierende Erkrankungen der hirnzuführenden Gefässe. Die Interventionelle neurovaskuläre Forschungsgruppe (Interventional Neurovascular Research Group) beschäftigt sich mit der experimentellen präklinischen Entwicklung, sowie klinischer Evaluation neuer Behandlungsverfahren und Instrumente zur endovaskulären Behandlung.

Ein von der Interventionellen Forschungsgruppe entwickeltes präklinisches in-vivo-Modell zur Testung und Weiterentwicklung von mechanischen Thrombektomiesystemen hat massgeblich dazu beigetragen, dass diese neue Technik erfolgreich zur klinischen Behandlung des akuten Hirnschlages eingeführt werden konnte. Diese sogenannte Stent-retriever-Thrombektomie hat sich mittlerweile weltweit zur Standardtherapie zur Wiedereröffnung bei akuten Verschlüssen grosser Hirnarterien durchgesetzt. Zudem wird das Modell weiterhin erfolgreich in internationalen Aus- und Weiterbildungskursen zur Therapie des akuten Hirnschlages eingesetzt. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt in der Entwicklung und Testung neuer Techniken zur Behandlung intrakranieller Aneurysmen. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem ARTORG Center for Biomedical Engineering zur Herstellung von patientenspezifischen Aneurysmamodellen mit verschiedenen Techniken des 3D-Druckes (additive manufacturing), welche zur Testung neuer Behandlungsinstrumente, zur präinterventionellen Planung komplexer Eingriffe in der klinischen Praxis sowie zur Aus- und Weiterbildung genutzt werden können